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Pressemitteilung des BUND vom 15.09.2008
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Mörlenbach, den
15.09.2008
BUND - PRESSEMITTEILUNG
Steinbruch in Mackenheim verursacht erheblichen
Landschaftsschaden
Statt eine groß angelegte
Show für Schaulustige abzuziehen sollte nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes
Mörlenbach der Steinbruchbetreiber in Mackenheim konkrete Schutzmaßnahmen für
die Anlieger präsentieren. Denn nach wie vor und künftig wohl noch in
zunehmendem Maß wird die Bevölkerung in Weiher und Mörlenbach durch den
Transportverkehr belästigt und die Anwohner insbesondere in Mackenheim müssen
Staubimmissionen in gesundheitsgefährdendem Ausmaß über sich ergehen lassen.
Außerdem lehnt es der Steinbruchbetreiber bislang ab, durch dauerhafte Messungen
des abgebauten Gesteinsmaterials dafür Sorge zu tragen, dass der sowieso schon
gesundheitsbeeinträchtigende Staub nicht auch noch radioaktiv belastet ist.
Der Tag des offenen Steinbruchs wäre bestens geeignet, Offenheit in allen
Problempunkten, die der Steinbruchbetrieb mit sich bringt, an den Tag zu legen.
Der BUND schlägt deshalb vor, die Besucher der Veranstaltung auch einmal an den
Straßenrand zu stellen und beladene wie unbeladene Sattelschlepper im
Zehnminutentakt an ihnen vorbeidonnern zu lassen. Bei simulierten Sprengungen
lassen sich sicher auch Staubwolken imitieren, in die Interessenten mit
Messeinrichtungen einschließlich Geigerzählern eintauchen könnten.
Zur Offenheit würde auch gehören, dass die Porphyrwerke sich zu ihrer
Abbaupolitik äußern. Es zeichnet sich nämlich heute bereits ab, dass für den
Betreiber des Steinbruchs in Mackenheim mit der derzeit genehmigten Erweiterung
noch längst nicht Schluss ist, denn es gibt noch jede Menge Gestein in Richtung
Vöckelsbach. Nach den Erfahrungen, die der BUND in ähnlich gelagerten Fällen
bisher stets machen musste, kann nur massiver Widerstand von Bevölkerung und
Politik einen Steinbruchbetreiber dazu bringen, einen Betrieb aufzugeben, bevor
er endgültig ausgebeutet ist. Im Falle des Mackenheimer Steinbruchs ginge eine
vollständige Ausbeutung allerdings einher mit einer totalen
Landschaftszerstörung, auf die der momentan schon ausgesprochen brutale Eingriff
in die Odenwaldlandschaft nur einen kleinen Vorgeschmack liefert.
Da sich auch die Gemeinde Abtsteinach am Tag des offenen Steinbruchs beteiligt,
schlägt der BUND vor, dass Bürgermeister Rolf Reinhard einmal offen Stellung
bezieht, wie er sich zusammen mit dem Steinbruchbetreiber den Schutz der
Bevölkerung vor Lärm, Staub und zusätzlichem Lkw-Verkehr vorstellt. Vorschläge
zur Linderung dieser Probleme gibt es reichlich:
Eine Transportseilbahn könnte den Abtransport des Gesteins in den stillgelegten
Steinbruch bei Mengelbach vornehmen, von wo aus Transportfahrzeuge spätestens
dann, wenn eine Umgehungslösung für Mörlenbach realisiert wäre, ohne Belästigung
von Anwohnern aus dem Odenwald zur nächstgelegenen Autobahn gelangen könnten.
Ebenso denkbar wäre ein Abtransport auf der Schiene, die unmittelbar neben dem
Steinbruch verläuft und für die derzeit nur die Option einer Spielwiese mit
Draisinenbetrieb im Gespräch ist.
Ein Tag des offenen Steinbruchs, an dem sich die Veranstalter offen mit diesen
Problemen auseinandersetzen, würde auch vom BUND gerne angenommen und begleitet.
V.i.S.d.P.: Herwig Winter, Ortsbeauftragter
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