Bürgerinitiative
gegen die Erweiterung
des
Mackenheimer Steinbruchs
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Bericht über eine Strahlenmessung an Gesteinsstaub aus dem Mackenheimer Steinbruch, durchgeführt von einem Mackenheimer Ortsbürger:
Bürgerinitiative gegen die Erweiterung des Mackenheimer Steinbruchs Mackenheim, den 15.11.2004
Strahlenmessungen an Gestein
und Gesteinsstaub Veranlasst durch auffällige Häufungen von Krebserkrankungen im Abtsteinacher Ortsteil Mackenheim in den letzten Jahren hat ein Mackenheimer Ortsbürger Gesteinsproben einer Strahlenmessung unterziehen lassen. Die untersuchten Proben wurden ohne Vorauswahl dem vorhandenen Material am Straßenrand neben dem Steinbruchareal entnommen. Das Messprotokoll umfasst 3 Messreihen: (1) Null-Messung, d.h. reine Umgebungsbelastung, (2) 1g Gesteinsstaub und (3) Splitt (in nicht definierter Menge). Die Materialproben wurden zur Messung in Szintillationsgel (Instagel) eingebettet. In jeder Messreihe wurden Zerfälle innerhalb der definierten Energiefenster (A) 0 ... 18 keV, (B) 0 ... 156 keV und (C) 0 ... 2000 keV erfasst. Die Messergebnisse zeigen bei der Null-Messung (Messung (1)) im Energiefenster
A : 6 Zerfälle, Die Messung an Splitt (Messung (3)) ergab eine Erhöhung der Werte auf
A : 33 Zerfälle, Die Messung an homogen verteilt in Szintillationsgel eingebettetem Gesteinsstaub (Messung (2)) ergab dann eine drastische Erhöhung der Zerfallsrate auf
A : 196 Zerfälle, Aus den Ergebnissen der Strahlenmessung an 1g Gesteinsstaub (Messung (2)) mit 212 Zerfällen pro Minute, entsprechend 3,5 Zerfällen pro Sekunde, ergibt sich eine Aktivität von 3,5 Bq / g. Zum Vergleich: Der Wert für die natürliche Aktivität von Granit liegt nach Literaturangaben bei 20 - 50 Bq / kg, entsprechend 0,02 – 0,05 Bq / g. Die aktuellen Messwerte an Gesteinsstaub aus dem Mackenheimer Steinbruch liegen damit um den Faktor 100 über den Werten der natürlichen Strahlung von Granit. Die Messergebnisse zeigen darüber hinaus, dass eine Strahlenmessung am festen Gestein nicht aussagefähig ist (Vergleich Messung (2) und (3)), sondern dass die Wirkung von lungengängigen radioaktiven Feinstäuben naturgemäß nur durch Messungen an solchen Feinstäuben aufzuzeigen ist. Gerade die mit lungengängigen Feinstäuben inkorporierten Beta-Strahler sind als äußerst gefährlich einzustufen hinsichtlich der Auslösung von Krebserkrankungen. Mit den vorliegenden Messergebnissen werden alle Befürchtungen bezüglich der außerordentlichen Gesundheitsgefährdung der betroffenen Menschen in hohem Maße bestätigt. Die Gefährdung tritt überall dort auf, wo im Steinbruch bei Sprengungen und Verladetätigkeiten und auf allen Transportwegen radioaktive lungengängige Feinstäube in die Atemluft abgegeben werden. Da aufgrund der vorliegenden Messergebnisse eine bemerkenswerte Erhöhung der Radioaktivität zu erkennen ist, erscheinen im Sinne der Fürsorge für die vom Steinbruchbetrieb betroffenen Menschen zusätzliche Untersuchungen und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz dringend geboten. Ralf
Eschmann
Anlage: Messaufzeichnungen vom 12.11.2004
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